11.11.07

Verantwortung übernehmen - Selbstwirksamkeit erfahren

Zu Recht hat von Hentig gefordert, Kinder sollten schon im Vorschulalter die Erfahrung machen, dass sie gebraucht werden. Das geht dadurch, dass sie Verantwortung übernehmen: durch Hausarbeit, für die sie allein zuständig sind (ein 13jähriger, der den gesamten Familieneinkauf organisiert, ist möglich), oder durch die Betreuung eines Tieres.

"Schule macht Kinder unglücklich" titelt heute die Welt am Sonntag.
"Ich gehe in die Schule, ich hab mir die schönste Schule ausgesucht", soll mein großer Bruder am ersten Schultag gesungen und schon am Ende der Woche ganz anders darüber gedacht haben.
Erfolgserlebnisse, wichtig sein, anerkannt werden, all das ist in der Familie leichter zu vermitteln als in einer großen Schulklasse. Aber Schule ließe sich so organisieren.

Ständige Gruppenarbeit allein braucht das nicht zu bringen, da man da die Verantwortung für den eigenen Lernprozess (anders, aber ähnlich erfolgreich wie beim reinen Frontalunterricht) auf andere abschieben kann. Lernen durch Lehren ist dafür besser, ist aber für die Leistungsschwachen nur durch besondere Arrangements erreichbar, z.B. im Gruppenpuzzle (kurz gesagt: "Ausbildung" von Experten in der ersten Arbeitsgruppe, Vortragen durch Experten in der themen- und damit expertengemischten zweiten Arbeitsgruppe). Mit dem, was man heute "fördern und fordern" nennt (u.a. mit dem intensiven Leistungsvergleich in der 3. Grundschulklasse) , geht es freilich kaum.

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