2.6.09

Eltern und Schulen brauchen Unterstützungssysteme

Ausgehend von der Erfahrung des Amoklaufs von Winnenden ist in der Maschendraht-Community eine allgemeinere Bildungsdiskussion entstanden.
Auf die Forderung nach Qualitätsverbesserungen in Erziehung und Unterricht durch Standadrs und Elternführerschein habe ich dort unter anderem das Folgende geschrieben.

Das kann aber nicht gelingen, wenn man nicht zuvor die Personen, die unterrichten und erziehen werden, stärkt.
Das kann nicht allein die Ausbildung leisten. Soll man alle Menschen sterilisieren, die beim Elternführerschein durchfallen? Soll man nur diejenigen unterrichten lassen, die "nachweislich" 35 Jahre lang allen Belastungen des in dieser Zeit sich entwickelnden Bildungssystems gewachsen sein werden?

Was man unter anderem braucht, sind Unterstützungssysteme.
In Großbritannien werden alle (!) jungen Eltern einige Wochen nach der Geburt besucht. Psychologische Unterstützung können in der Phase alle jungen Eltern gebrauchen. Manchen mangelt es an Informationen für ihren Spezialfall. Manche sind hoffnungslos überfordert. Wenn alle Eltern besucht werden, braucht man nicht eine Gruppe von Müttern zu diskriminieren, von der man annimmt, dass relativ viele von ihren überfordert sein werden.
In Finnland gibt es weit mehr Schulpsychologen als bei uns. Eine Psychologin, die an unserer Schule als Teilzeitkraft arbeitete, stellte fest, dass 80% der Problemfälle nicht schulisch bedingt waren. Psychologen an Schulen könnten also nicht nur Lehrer da helfen, wo diese überfordert sind, sondern auch Eltern und Schülern.

Keine Kommentare: