2.2.10

Lernen übers Internet

Eine interessante Diskussion gibt's in Herrn Raus Lehrerzimmer, aus der ich vom Diskussionsbeitrag Beelzebub Brucks zitieren möchte:
Gab es da mal nicht das didaktisch-methodische Dreieck (Wissen, Methode, Person)? Ist dieses Modell nicht mehr sinnnvoll, weil jetzt der Computer am Netz die universelle Lernmaschine sein soll? Wird hier nicht dauernd die eigene digitale Kompetenz mit der der Schüler verwechselt? (Siehe ersten Teil des Beitrags, den ich woanders auch schon gelesen habe) Mir kommt dieser ganze Internetbildungsmessianismus mit seinen digitalen Arbeitsblättern vor wie die Euphorie einer studentischen Hilfskraft, die den unbegrenzten Zugang zum Institutskopierer mit dem Lesen der Texte verwechselt, die eigentlich studiert werden sollten. Wer einen Eckpunkt des Dreiecks (Wissen) mittels Internet in die Unendlichkeit verlegt, erzeugt für den Betrachter kein dreieckiges Lernfeld, sondern einen Strich unter dem nichts mehr herauskommt.
Auch wenn ich mir diese Position nicht ganz zu eigen machen kann, selten habe ich im Netz die Fragwürdigkeit der angeblichen Einsparbarkeit des Lehrers so anschaulich formuliert gefunden.
Denn Lehrer dazu zu verpflichten, neben ihrem eigenen Unterricht auch noch Lehrbuchtexte für sämtliche Klassen derselben Jahrgangsstufe auszuarbeiten und mit den entsprechenden kontextunabhängigen Aufgabenstellungen zu versehen, das kann doch wohl nur Personen einfallen, die von Lernsituationen nur wenig begriffen haben.

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