8.12.13

War der Übergang von der römischen Republik zur Kaiserzeit eine Revolution?

Der Übergang zur Kaiserzeit war eine Umwälzung, aber keine Revolution, die eine neue Gesellschaftsschicht an die Macht brachte.
Die Revolution hatte mit den Gracchen begonnen. Sie brachte das Ende der Herrschaft der Senatoren (Landbesitzer)  zugunsten von Militärdiktaturen, die die Großhandels- und Unternehmerschicht förderten und das Volk bei Laune zu halten versuchten. Die Kaiserzeit bedeutete den Abschluss dieser Revolution (ähnlich wie Napoleon die französische Revolution beendete).
Anders als Napoleon überreizten die römischen Kaiser aber lange Zeit ihre Macht nicht, vielmehr gelang es ihnen, die Eliten der Provinzen in die Herrschaftsschicht zu integrieren. (Prinzipat und Dominat waren verschiedene Ausformungen dieser Diktaturform.)
Spätestens zur Zeit Diokletians kamen aber deutliche Zeichen imperialer Überdehnung ans Licht, die auch durch die Reichsteilung und Konstantins Reformen zum Zusammenbruch des Westteils des Reiches führten.

Dass das byzantinische Reich danach noch 1000 Jahre fort bestand, zeigt freilich, wie solide diese Herrschaft angelegt war.

(angeregt durch eine Frage auf gutefrage.net; dort auch eine ausführliche Antwort)

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